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                (hier jeweils ein frisch geschlüpftes Tier) für
                eine Hornisse halten, nur weil er so ähnlich wie
                eine Hornisse aussieht, gleich groß ist, ähnlich
                fliegt und bei Störung wie eine Hornisse pumpt
                und mit dem Hinterleib zu stechen droht ... Dabei
                hat er doch gar keinen Stachel ... | 
             
         
          
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        Der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis) 
        von Erwin Rennwald 
        Der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis)
        gehört zu den in Mitteleuropa weit verbreiten und
        relativ häufigen Glasflügler-Arten.
        Trotzdem entgeht der Falter leicht der Beobachtung. Es
        soll tatsächlich Entomologen geben, die ihn noch nie
        gesehen haben ... 
        Mit Abstand beste Nachweismethode für die Art ist das
        Absuchen von Pappeln nach den typischen kreisrunden Löchern
        von ca. 10 mm Durchmesser. Diese Schlupflöcher bleiben
        über Jahre hinweg sichtbar. Zu finden sind sie am
        Stammfuß der Pappeln, meist in den untersten 10 cm,
        seltener bis 20 cm und nur ausnahmsweise wesentlich höher.
        Gut besonnte Stammfüße werden klar bevorzugt. 
        Die Löcher treten meist zu mehreren auf, sie sind
        kreisrund, haben 10 mm Durchmesser (ältere Löcher
        werden etwas größer), und oft findet man in Ihnen noch
        die Reste des offenen Kokons mit kräftig versponnenen
        korkartigen braunen Holzraspeln (um diese Jahreszeit
        meist weitgehend zerfallen, sollte man sich aber mal im
        Sommer ansehen!). 
        Besiedelt werden alle Pappel-Arten und Pappel-Hybriden
        (Populus div. spec.). Besonders zahlreich findet
        man die Schlupflöcher an den Kanadischen Hybridpappeln
         wohl wegen dem sehr viel härteren Holz werden
        Pyramiden-Pappeln hingegen ziemlich selten besiedelt.
        Espen (Zitterpappeln) werden ebenfalls eher spärlich
        besiedelt. Hier spielen  wie auch bei den echten
        Schwarzpappeln  vor allem Wurzelschösslinge und
        Jungpflanzen eine Rolle  wo es dann aber keine
        leicht auffindbaren Schlupflöcher gibt. Also am besten
        einfach mal nach halbwüchsigen bis älteren
        Hybridpappeln im Dorf oder in der Stadt Ausschau halten
         wer da nichts findet, ist selber schuld. 
        Und beim nächsten Spaziergang mit Freunden kann man
        so ganz nebenbei mal auf die Löcher in den Stammfüßen
        aufmerksam machen (was, die habt Ihr noch nie
        gesehen?) und die Geschichte vom Leben der
        Hornissen-Glasflügler zum besten geben ... 
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