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Liebe Freunde und Kollegen, das taxonomische und biogeographische Problem der Gruppe von Saturnia pavonia und S. pavoniella braucht unbedingt wissenschaftliche Hilfe. Wir, das sind Wolfgang A. NÄSSIG vom Senckenberg-Museum in Frankfurt und Thomas SCHMITT von der Biogeographie der Universität Trier, wollen diesen Spinnern helfen, sich selbst besser zu verstehen. Spaß beiseite, die Taxonomie und Biogeographie von Saturnia pavonia und S. pavoniella ist durchaus eine wissenschaftliche Herausforderung. S. pavonia scheint in den meisten Bereichen Mittel- und Nordeuropas vorzukommen, wohingegen S. pavoniella das Taxon des südlichen und südöstlichen Europas darstellt, jedoch mit größeren Ungewißheiten über seine genaue Verbreitung. Darüber hinaus zeigt S. pavoniella eine starke morphologische Diversität, die eine eindeutige Klassifizierung auf Basis morphologischer Merkmale verwirrend und wenig aussagekräftig macht. Es besteht die Möglichkeit, daß S. pavoniella aus verschiedenen genetischen Linien besteht, deren Differenzierungszentren über den Mittelmeerraum verteilt liegen. Außerdem scheinen beide Taxa eine lokale Hybridzone entlang der Mittelmeerküste von Südfrankreich und Nordostspanien sowie möglicherweise auch in anderen Bereichen aufzuweisen. Um dieses faszinierende Durcheinander zu entwirren, planen wir, DNA von Vertretern dieser Gruppe von so vielen Stellen in Europa wie möglich zu sequenzieren. Deshalb möchten wir Sie/Dich um Hilfe bitten: Wenn Sie/Du S. pavonia oder S. pavoniella in der paläarktischen Region (Imagines oder Raupen) sehen/siehst (und sammeln können/kannst), bitten wir darum, diese frischgetötet in reinem, 100%igem Ethanol (Alkohol) zu lagern und mit Funddatenangabe an einen von uns zu senden. Eine Probe von wildgefangenen Individuen von einer Stelle ist eine wirklich gute Probe für DNA-Sequenzierung, aber auch Einzeltiere helfen uns. Von speziellem Interesse für unsere Arbeit wären Spanien und der gesamte Mittelmeerraum, die Alpen, Tschechien und der gesamte Südosten Europas, aber für Vergleichszwecke wäre auch Material aus Skandinavien, Großbritannien und den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sehr hilfreich. Wir danken Ihnen/Dir sehr für Ihre/Deine Unterstützung! Dr. Wolfgang A. NÄSSIG, Entomologie II, Senckenberg,
Senckenberganlage 25, D-60325 Frankfurt am Main,
Deutschland (E-Mail: wolfgang.naessig[at]senckenberg.de) |