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Hallo Heidrun,
>Hallo Franziska und alle, die E. hortulata züchten!
Ja, eine Raupe habe ich. Es hätten wohl noch mehr werden können, aber beim Klauben in Brennnesseln bleibe ich doch eher zurückhaltend. Es sei denn, es lohnt sich wirklich.
> Ich hatte 5 Raupen, die in zerschnittenen Plastiktrinkröhrchen
> ihre Gespinste angelegt haben. Heute fand ich nun einen
> vorzeitig geschlüpften Falter tot vor (unverkennbar E.
> hortulata) sowie eine Puppe (!!!), die ich mal vorsichtshalber
> ins Zimmer geholt habe. Eine Raupe war eingetrocknet, und die
> anderen beiden liegen brav in ihren Gespinsten und warten auf
> den Frühling.
Wirklich höchst seltsam. Ich frage mich, ob es in vivo auch hin und wieder solche "ver(w)irrten" Kandidaten gibt, die man aber nicht zu Gesicht bekommt, weil ihnen die Kälte keine Chance zum Fluge gibt.
> Nichts stimmt mehr! Ähnliches habe ich in diesem Jahr mit
> Evergestis forficalis und E. extimalis erlebt, die je zur Hälfte
> im Herbst schlüpften und zur Hälfte als Raupe überwintern.
Hmmm, nach meinen Beobachtungen bilden beide Arten 2 Generationen pro Jahr; die ersten Tiere dürften gegen Mitte April schlüpfen. Im Gegensatz dazu bildet E. frumentalis nur 1 Generation, wobei die Raupen etwa 9 Monate im Kokon verbringen. Erstaunlich oder nicht, aber von meinen 5 ehemals eingetragenen Raupen haben alle brav überwintert und sind alle zum Falter geworden. Bei E. extimalis hatte ich bisher auch noch keine Ausreißer. Einen späten Falterschlupf im September würde ich bei dieser Art aber durchaus als verkraftbar ansehen, da man teilweise noch im Oktober Raupen finden kann.
> Ich
> glaube fast, in Jahren wie diesem können wir alle bekannten
> Regeln vergessen.
Wann sind denn die verfrühten E. extimalis-Falter geschlüpft, bzw. wann hast du die Raupen gefunden?
Wenn die Generationenfolge in diesem Jahr zu früh begonnen hat, ist bei den Raupen der zweiten Generation wohl noch kein Überwinterungssignal (kürzere Tage, kühlere Nachttemperaturen) da, das eine vorwinterlich Entwicklung verhindern würde.
> Also seid wachsam und schaut mal nach den E.-hortulata-Raupen!
Also meine liegt, ganz präpupatypisch, in ihrem Kokon und wartet auf wärmer Tage. Meine Raupe war so nett und hat mir bei ihren Kokonbau eine Guckloch am Gefäßboden gelassen; nun kann ich immer wissen, wie es um sie steht.
Viele Grüße,
Franziska
PS.: Mir scheint die Art trickreich zu sein. Keine andere hat es bisher wohl so erfolgreich geschafft, dem Züchter einen lebenden Bestimmungsbeweis für die Raupe zu entziehen. Also, mach bitte unbedingt ein Foto des Falters, der dann wohl bald schlüpfen wird.